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© 2018 Stefan Felbermayer

Text gekürzt

Nach der Aufhebung der Grundherrschaft 1848 wurde Siebenhirten 1850 erst dem Bezirk Baden zugeordnet, bevor die Gemeinde um die Jahrhundertwende dem Bezirk Hietzing-Umgebung zugeführt wurde.

 

1921 kaufte die „Danubia Mineralöl GmbH“ an der Triester Straße auf dem Gemeindegebiet von Vösendorf (direkt angrenzend an Siebenhirten – Gebiet zwischen Teufelsmühle und Autobahn) ein ca. 145.000 m² großes Grundstück zur Errichtung einer Raffinerie. Die Anlieferung der Rohstoffe sowie der Abtransport der Fertigprodukte wurden über ein Anschlussgleis der Badner-Bahn abgewickelt. Nachdem die Raffinerie 1938 vom „Benzolverband Bochum“ übernommen wurde, erfolgten Neu- und Zubauten.

 

Nach dem Anschluß an das Deutsche Reich wurde Siebenhirten am 1. Oktober 1938 gemeinsam mit vierzehn weiteren niederösterreichischen Orten zum 25. Wiener Gemeindebezirk vereint und hörte damit auf, als eigenständige Gemeinde zu existieren.

 

Ab dem Frühjahr 1944 war die Raffinerie wichtiges Ziel von alliierten Bombenangriffen. Dabei wurde nicht nur das eigentliche Ziel getroffen, sondern auch die Ortschaft Siebenhirten. Besonders tragisch waren die Angriffe vom 29. Mai und 23. August 1944, bei denen an die 300 Menschen getötet und viele Häuser zerstört wurden, darunter auch die Pfarrkirche, der Friedhof und der Luftschutzkeller unter dem Kellerberg.

 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Raffinerie von den Sowjets wiederhergestellt und weiterbetrieben. Ab 1955 wurde sie von der ÖMV genutzt und erst 1958 stillgelegt und demontiert.

 

 Trotz Auflösung von „Groß-Wien“ verblieb Siebenhirten – zusammen mit allen Orten des heutigen Bezirks Liesing – bei Wien, um 1954 endgültig ein Teil des 23. Wiener Gemeindebezirks zu werden.

 

In der heutigen Katastralgemeinde Siebenhirten leben rund 8.000 Einwohner auf einer Fläche von 251,22 Hektar.